Freitag, 8. Juli 2011

Careless barber

Ich war grade wieder einmal beim 3-wöchentlich Besuch meines Stammfriseurs in der naheliegenden Shoppingmall. Ich werde da immer sehr herzlich begrüßt, dachte immer das liegt an der Fülle meines Portemonnaies. Weit gefehlt. Doch seht selbst:

Ich betrat also wie immer den Laden und ein freundliches Lächeln des Herren hinterm Tresen erwartete mich schon."Wash and cut", entgegnete ich ihm und ignorierte sein auffallend enges Hemd, dass seine 1,5 Körperumfang umspannten. Normalerweise wurden mir immer von Udo Walz  indischen Pendant die Haare geschnitten - untersetzt, Plauze, wenig Haare. Udos Pendant legte zu jener Zeit aber grade eine eine Pause ein und so wurde ich von seinem Kollegen bedient. Mir kamen die Herren in dem Salon schon immer recht eigenartig vor, da sie sehr auffallende Frisuren (blonde Strähnchen, Locken) tragen kombiniert mit.....keine Ahnung: komischen Klamotten. Da der Durchschnittsinder (nicht alle) aber gerne auf die Kombination Schlaghose, enges Hemd, das bis zur Brust aufgeknöpft wird und Sportsandalen zurückgreift und damit aussieht wie die schwule Version von Elvis auf Anorexia, hatte ich mir dabei nix gedacht. Naja, Haare gewaschen, Kopfmassage (Massage von einer Frau für einen Mann in Indien undenkbar) und ab zum Haare schneiden. Das Haare schneiden gestalten die Angestellten des Friseursalons immer mit höchster Leidenschaft. Hier wird die Schere geschwungen, da nochmal gesprüht, dort noch mal gekämmt, hier nochmal geguckt, da nochmal geschnibbelt. Ansich also nichts ungewöhnliches. Jedoch bekam es in dem Moment mit "Careless Whisper" von George Micheal im Hintergrund wohl das passende Theme.

Nach der Schnibbelei, war ich wie immer höchst zufrieden mit dem Ergebnis, schritt zur Kasse und wollte grade bezahlen, als die Dame hinter der Kasse mich fragte, ob ich denn mit meiner Frisur zufrieden sei. "Yeah, really nice.", antwortete ich und dachte als BWLer gleich an eine gelungene Qualitätsmanagement Maßnahme (nice). Doch schob sie ein "Do you like our haircutters?" hinterher und brachte mich damit total aus der Balance. Öh, äh, watt? "They've done a good job.", gab ich sichtlich verwirrt zur Antwort und verliess möglichst lässig den Salon. Auf dem Weg nach draußen, schüttelte ich die mir aufdrängenden Gedanken schnell wieder weg. Doch zu Hause ergab alles einen Sinn: Tütelei, Kopfmassage, Lächeln, Careless Whisper, Schnibbelei,....
Beim nächsten Mal werde ich wohl zuallerst klarstellen müssen, dass ich seit 6 Jahren vergeben bin - hetero!

Ps.: Ich hege keine Antipathien gegen gleichgeschlechtliche Liebe - zumindestens nicht unter Friseuren.

1 Kommentar:

  1. nur so nebenbei erwähnt, ich war letzte Woche auf nem Klassentreffen in Köln. Was uns erst nach ein paar Stunden auffiel. es war CSD....ich weiss genau wie du Dich gefühlt hast, huch, so warm hier....Gruß Marco

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